Fakt ist

Messwerte die nicht passen werden passend gemacht

klartext.messwerte.welzowWo kommt all der Eisenhydroxidschlamm her? Zum einen aus Gebieten des sogenannten Alttagebaus, also Flächen die bereits rekultiviert sind. Eisenhydroxidschlamm in den Lausitzer Fließgewässern hat seine Ursache aber auch im aktiven Tagebau. Um Braunkohle abzubaggern wird das Grundwasser dauerhaft abgepumpt und nach der Aufbereitung in die umliegenden Gewässer eingeleitet. Um diese Gewässer vor der Verockerung zu schützen gelten strenge Richtwerte. Im Tagebau Welzow wurden und werden diese nicht eingehalten. Also inzwischen – rein formal – auf dem Papier schon. Dies aber nur mit einem Trick, den das LBGR nach Antrag durch den Tagebaubetreiber Vattenfall genehmigt hat. Die Messstellen wurden einfach um bis zu einen Kilometer in Fließrichtung verschoben. Das Problem verdünnen und schon paßt es mit den Grenzwerten. Das wäre ja ein handfester Skandal! Glaube ich nicht. Nein? Das Magazin Klartext berichtet in diesem Beitrag vom 1. Juni 2016.

www.rbb-online.de/klartext/archiv/…

Arsen: Eine tickende Bombe

braune.spreeSeit dem Vortrag von Dr. Werner Kratz im Rahmen unseres letzten Stammtisches ist klar: Die im EHS gebundenen Schwermetalle sind alles andere als unproblematisch.

Der Einfluss des Schwermetalls Arsen auf die Bodenbiologie ist hinreichend bekannt.
Arsen wirkt toxisch. Es ist ein Gift das Leben zerstört!

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Acht Grundsätze

Unser Trinkwasser ist gefährdet!
Die mögliche Wasserlöslichkeit von Eisenhydroxid, Schwermetallen und anderer gefährlicher Stoffe bei Sauerstoffmangel im tiefen Altdöberner See gefährdet das Grundwasser der gesamten Region und insbesondere der Altdöberner Trinkwasserbrunnen! Bisher gibt es nicht einmal Studien zu der Problematik! Bei allen Eisenhydroxidschlämmen wurden bei Untersuchungen hohe Sulfat, Arsen- und Schwermetallgehalte festgestellt – Finger weg von unserem Wasser!

Der See kann umkippen!
Zur zukünftig geplanten Einspülung organischer Schlämme aus Fließgewässern und natürlichen Absetzanlagen (Schlammtypen I und II) gibt es kaum Untersuchungen oder gar Langzeiterfahrungen.
Ein zentrales Großexperiment im tiefsten Bergbausee Brandenburgs mit exzellentem pH-Wert ist deshalb unverantwortlich! Bei Abbauprozessen organischen Materials am Seegrund kann es leicht zu Sauerstoffmangel kommen, der zur Folge hat, dass sich sowohl gebundenes Eisenhydroxid als auch Schwermetalle und andere toxisch wirkende Stoffe im Seewasser lösen können!

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Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft interpretiert das Wasserhaushaltsgesetz um

In ihrer Stellungnahme zum EHS-Konzept der LMBV erklärt das Ministerium als oberste Wasser- und Abfallbehörde des Landes Brandenburg allen Ernstes, dass der Eisenockerschlamm als toxisch wirkender Abfall, der aus den Fließgewässern der Lausitz ausgebaggert, über Monate zum Trocknen gelagert, zu diesem Zwecke mit chemischen Flockungsmitteln versetzt, per LKW dann an den Altdöberner See transportiert, dort wieder zwischengelagert, zusätzlich mit Kalk behandelt und schließlich mit sauberem Seewasser wieder verflüssigt wird, um verklappt werden zu können, nach § 32 Absatz 1 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) keinen festen Stoff darstellt, für den das Einbringen in ein oberirdisches Gewässer zum Ziele der Entledigung verboten ist (Seite 2):

Die Einleitung eines verflüssigten Eisenhydroxidschlammes mit Feststoffgehalten von 20 bis 30% […] entspricht nach hiesiger Sicht der Einleitung einer Suspension und nicht dem Einbringen eines Feststoffs.

Man lernt, Dinge derer man sich entledigen will, nur hinreichend verflüssigen und ab in die Gewässer!

Landesumweltamt weist auf Verbot hin, EHS als Abfall in Gewässer zu verklappen

Völlig zu Recht verweist das Landesumweltamt (LUGV) in seiner Stellungnahme zum EHS-Konzept der LMBV darauf, dass Baggergut von einem Gewässer in ein anderes laut Wasserhaushaltsgesetz (WHG) nur per Schiff oder Rohrleitung umgelagert werden kann:

Falls derselbe Stoff per LKW umgelagert werden wird, handelt es sich um Abfall und darf nicht wieder in ein Gewässer gespült werden. Außerdem würde eine Teilentwässerung und eine Zugabe von Kalk, die der Milieustabilisierung dient, rechtlich eine genehmigungsbedürftige Abfallbehandlung darstellen.

Genau das jedoch plant die LMBV am Altdöberner See!

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Landesbergamt zeigt Grenzen der Ockerschlamm-Einspülung auf

Laut EHS-Konzept der LMBV soll auch langfristig Ockerschlamm aus technischen Wasserbehandlungsanlagen (AEW) in Gewässer des Lausitzer Seenlandes verklappt werden – wie derzeit am Sedlitzer See zu besichtigen – um sich dieser Schlämme zu entledigen. Begründet wird das pauschal mit der Möglichkeit der Wiederversauerung dieser Gewässer durch Grundwasserzufluss aus den Kippenflächen. Im EHS-Konzept der LMBV steht dazu auf Seite 23:

Das LBGR geht davon aus, dass es sich hierbei um Abfall handelt und die positive Wirkung des AEW auf den Bergbaufolgesee nicht mehr vorliegt, sobald eine gute Wasserbeschaffenheit erreicht wurde.

Gerade im Altdöberner See gibt es jedoch gar keine Versauerungsgefahr, da er als gesunder Bergsee am Niederlausitzer Grenzwall schon heute und auch zukünftig mit Grundwasser bester Qualität gespeist wird.

Zudem weist schon die Studie von Dr. Uhlmann darauf hin (Seite 16):

Bei der Sedimentumlagerung muss für das Zielgewässer das Verschlechterungsverbot beachtet werden. Eine nachteilige Veränderung des ökologischen und chemischen Zustandes des Zielgewässers ist zu vermeiden. Nach aktueller Lesart […] ist davon auszugehen, dass bereits geringfügige Verschlechterungen eines Gewässers eine solche Veränderung darstellen können.

Ein zweiter Teilerfolg

Nachdem das Landesbergamt auf Grund unseres Umweltverträglichkeitsantrages die wissenschaftliche Studie, die Grundlage des EHS-Konzepts der LMBV war, veröffentlichte, hat der Bergbausanierer nun auch sein EHS-Konzept online gestellt.

Darin ist auf Seite 23 nachzulesen, dass sowohl Landesbergamt (LBGR) als auch Landesumweltamt (LUGV) schwerwiegende Bedenken gegen die Genehmigungsfähigkeit einer jahrzehntelangen Verklappung von Alkalischem Eisenhydroxidwasser (AEW) und organischen Eisenhydroxidschlämmen (EHS) in Bergbaufolgeseen geäußert haben.

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Kaum Kenntnisse über EHS in Bergbaufolgeseen vorhanden

LMBV-Chef Zschiedrich wird gern und oft mit Worten wie am 16.04.2015 in der Lausitzer Rundschau zitiert:

…ohne jeglichen öffentlichen Protest würde seit vielen Jahren Eisenhydroxidschlamm in Tagebaurestlöcher gespült.

und

Es hat bisher keinerlei negative Auswirkungen an irgendeiner Stelle gegeben.

Fakt ist:
In der Studie des Institutes für Wasser und Boden von Dr. Uhlmann wird explizit darauf hingewiesen (Seite 13):

Zu den gewässerökologischen Auswirkungen der Einbringung von eisenhaltigen Sedimenten in Bergbaufolgeseen liegen keine unmittelbaren Untersuchungsergebnisse vor, die für die vorliegende Studie hätten herangezogen werden können.

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