Acht Grundsätze

Unser Trinkwasser ist gefährdet!
Die mögliche Wasserlöslichkeit von Eisenhydroxid, Schwermetallen und anderer gefährlicher Stoffe bei Sauerstoffmangel im tiefen Altdöberner See gefährdet das Grundwasser der gesamten Region und insbesondere der Altdöberner Trinkwasserbrunnen! Bisher gibt es nicht einmal Studien zu der Problematik! Bei allen Eisenhydroxidschlämmen wurden bei Untersuchungen hohe Sulfat, Arsen- und Schwermetallgehalte festgestellt – Finger weg von unserem Wasser!

Der See kann umkippen!
Zur zukünftig geplanten Einspülung organischer Schlämme aus Fließgewässern und natürlichen Absetzanlagen (Schlammtypen I und II) gibt es kaum Untersuchungen oder gar Langzeiterfahrungen.
Ein zentrales Großexperiment im tiefsten Bergbausee Brandenburgs mit exzellentem pH-Wert ist deshalb unverantwortlich! Bei Abbauprozessen organischen Materials am Seegrund kann es leicht zu Sauerstoffmangel kommen, der zur Folge hat, dass sich sowohl gebundenes Eisenhydroxid als auch Schwermetalle und andere toxisch wirkende Stoffe im Seewasser lösen können!

Keine Erfahrungen in Art und Größenordnung der Verklappung vorhanden!
Die zur Verspülung angenommenen Schlammengen (Typ I und II) bedeuten bis zu 60 LKW-Fahrten pro Tag durch unsere Gemeinden! Für derart riesige Schlammengen existieren keinerlei Erfahrungswerte. Unser See stellt derzeit über 60% des pH-neutralen Seewassers der Brandenburger Bergbauseen, die ansonsten zu etwa 2/3 versauert sind. Dieses wichtige Wasserreservoir durch ein Jahrzehnte langes Großexperiment zu gefährden ist unverantwortlich!

Keine Kostenvergleiche möglich!
Kostenvergleiche zwischen Einspülung und Deponierung sind bisher nicht verfügbar und auch höchst unseriös, da es zur Verklappung organischer Schlämme bisher noch nicht einmal konkrete Technologien gibt, auf deren Grundlage Kosten zu ermitteln wären! Und sollte uns als Gesellschaft eine sichere Land- Deponierung nicht etwas wert sein?

Mit uns keine unbeherrschbaren Langzeitexperimente!
Es gibt keine allgemeinen und keine See-spezifischen Untersuchungen zum chemischen Langzeitverhalten des EHS, zu aeroben und anaeroben Abbauprozessen organischer Stoffe, zu Desorption und Lösung von Schadstoffen, keine limnologischen See-Untersuchungen, keine naturschutzfachlichen Einschätzungen! Eine Vorentscheidung der LMBV zu einer zentralen See-Endlagerdeponie für die nächsten 50-100 Jahre im Altdöberner See ist unmöglich!

Es geht um uns Menschen – hier und jetzt!
Zu den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen einer EHS-Verklappung in den Altdöberner See auf die Region, das Lausitzer Seenland und die Gemeinden am See existieren keinerlei Untersuchungen! Eine gesellschaftliche Akzeptanz der Pläne bei den Betroffenen ist nicht gegeben. Politik, Verwaltung und Bevölkerung vor Ort lehnen die Pläne gemeinsam entschieden ab! Eine rein technokratisch getriebene Bewertung greift zu kurz!

Die Landdeponie jetzt planen!
Der entwässerte, dabei chemisch behandelte und mit LKW transportierte organische Ockerschlamm ist fester Abfall, der nach geltendem Wasser-, Boden- und Abfallrecht langfristig auf eine Monodeponie gehört! Eisenocker wird ja gerade ausgebaggert, weil er in Gewässern wie Gift wirkt! In Folge dieser toxischen Wirkungen kommt es zur direkten Verarmung und Vernichtung der aquarischen Fauna und zur negativen Beeinflussung der Flora im Gewässer!

Wir brauchen keine Scheinheiligkeit!
Das aus Fließgewässern und natürlichen Absetzanlagen entnommene Baggergut kann durch vielfältige Umwelteinflüsse belastet sein. Eine umfassende Kontrollierbarkeit dieser Schlämme ist schwierig, wie die Strafanzeige von BUND und Greenpace gegen Vattenfall wegen Grenzwertüberschreitungen beim Einleiten von Grubenwasser in Lausitzer Fließgewässer erst kürzlich gezeigt hat.