Das wieder ansteigende Grundwasser nach dem Schließen von Braunkohletagebauen beschert uns nicht nur für viele Jahrzehnte die EHS-Problematik. Nein ein ganzer Strauß von Spätfolgen der Braunkohleförderung rollt im immer verstärktem Maß auf die Lausitz zu. Die Sulfatbelastung in den Gewässern, der Wiederaufbau der Kulturlandschaft, die Rekultivierung der Böden, die Standsicherheit der Kippenflächen und Uferböschungen, die Wiederherstellung eines funktionierenden Gewässerhaushalts. Konkret in Altdöbern die Handhabe des sich wieder verstärkenden Grundwasserzustroms durch bebautes Gebiet und damit die Gefahrenabwehr für die bestehende Bausubstanz.
Die LMBV ist als Bergbausanierer auch in Altdöbern tätig und reagiert darauf mit dem Bau des Südgrabens. Dieser soll zukünftig den Grundwasserzustrom aus südwestlicher Richtung reduzieren.
Damit tritt auch die ehemalige Müllkippe von Altdöbern – nahe am Altdöberner See – wieder auf den Plan. Die Erdmassen des Aushubs des Südgrabens sollen diese mit bis zu 15m Boden abdecken.
Soweit so gut. Doch ist diese Altdeponie richtig gesichert? Geht von hier eine Gefahr für die Wasserqualität des Altdöberner Sees, die dort lebenden Menschen und die Natur aus?
Fakt ist, dass der derzeitige Grundwasserstrom durch den Deponiekörper in den See läuft. Hat der See bald seinen endgültigen Füllstand erreicht, wird sich der Grundwasserstrom drehen und in Richtung Spreewald wandern. Auch dann fließt Wasser durch die Müllkippe.
Ein Gutachten spricht bereits 2007 von einer erhöhten Grundwasserbelastung im Bereich der Deponie! Tätig geworden ist die LMBV in diesem Bereich bisher nicht. Laut dem Pressesprecher Uwe Steinhuber stützt man sich auf ein Gutachten aus den Jahren 1991/92 nach dem von der ehemaligen Deponie keine Gefahr aus gehe.
Zeitzeugen zeichnen jedoch ein anderes Bild. Besonders in den Wendejahren gab es ganze Fahrzeugkolonnen mit unkontrollierter Verklappung. So sind vom Moped bis zum LKW ganze Maschinen samt Getriebeöl verkippt worden, Holz-Bahnschwellen mit hochgiftiger Imprägnierung, Fässer mit unbekanntem Inhalt …
Unser Mitstreiter Bernhard Scherf ist seit über einem Jahr im intensiven Kontakt mit der LMBV. Diese sieht derzeit keinen Handlungsbedarf und keine Handlungsmöglichkeit. Dem widerspricht der Anlieger Bernhard Scherf mit seiner Ortskenntnis. So gibt es zum Beispiel bestehende Grundwasser-Messpunkte. Auch wäre eine Rammkernsondierung sinnvoll bevor mehrere Meter Aushub aufgeschüttet werden.
Da es in der Sache beim Status quo einer ungesicherten Deponie bleibt, gab es im April direkte Gespräche mit dem zuständigen Landesamt für Geologie und Bergbau. Dabei wurden neue Messungen in den nahegelegenen bestehenden Brunnen zugesagt.
Auch die Technische Universität Cottbus hat sich der Sache angenommen. In Vorbereitung eines großen regionalen Forschungsprojekts über Ressourcenbeanspruchung und nachhaltige Landnutzung gibt es Untersuchungen im Rahmen von Seminararbeiten.
Wir bleiben dran getreu unserem Ziel den Altdöberner See für uns und unsere Nachfahren als klaren und sauberen See zu bewahren.
Artikel in der Lausitzer Rundschau
Konkrete Erinnerungen oder Dokumente zur Verkippung in der Deponie? Bitte melden sie sich direkt bei Bernhard Scherf in der Calauer Straße 12 in Altdöbern oder telefonisch unter 035434 60410.