Archiv des Autors: blaueskreuz
Die Würfel werden fallen
Moderation: Matthias Heinrich und Samira Mohamed
19:00 – 20:00 Uhr // Die Bürgerinitiative zieht Bilanz
Michael Lachmann // Präsentation der BI
Monika Krüger & Horst Lehmann // Vorstellung Schulprojekt
Karl-Heinz Wahren // Der Altdöberner See als Quellgebiet
Gernot Lindemann // Kein Experiment mit ungewissem Ausgang + EHS und die Abfallthematik
Nicoletta Schultze-Weimann // Verwertung von EHS
Jens Kießling // Aktionsbündnis Klare Spree // Vermeidung von EHS
PD Dr. Werner Kratz // NABU Brandenburg + FU Berlin // Ökotoxikologische Aspekte von EHS
20:00 – 20:10 Uhr // Musik und kleine Pause
20:10 – 21:00 Uhr // Diskussion mit Vertretern der Politik und Verwaltung
bisher zugesagt haben:
Frau Schinowsky // MdL, Bündnis 90/Grüne
Frau Schwarzenberg // MdL, Die LINKE
Herr Roick // MdL, SPD
Herr Schröder // MdL, AfD
Herr Wahren // Stadtverordneter Großräschen, CDU
Herr Dr. Freytag // Abteilungsleiter MWE
Herr Thiem // Abteilungsleiter LBGR
ANFAHRT // Weinbergsweg 11, 03229 Altdöbern
4x Flyer zum ausdrucken und verteilen
1x Plakat auf A4 zum ausdrucken und aufhängen
Vermeidung von Eisenhydroxid-Mischschlamm
Bei unserem 5. Stammtisch Raus aus der Spree! Rein in den See? ging es um das Thema Vermeidung von Eisenhydroxid-Mischschlämmen. Zu Gast war Winfried Böhmer vom Aktionsbündnis Klare Spree. In seinem Vortrag fordert er:
Eine klare Spree – von der Quelle bis zur Mündung!
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verlangt keine Verschlechterung im Gegenteil ein Verbesserung der Wasserqualität. Dies bedeutet eine Wiederherstellung der Wasserqualität, wie sie im Jahr 2000 bestand. Dafür müssen alle bereits beschlossenen Maßnahmen konsequent, koordiniert und angepasst umsetzt werden. In Anbetracht der Wirkung von Eisen in den Gewässern ist ein Grenzwert von 0,5 mg/l festzulegen und der schlechte Gewässerzustand in der Lausitz durch eine umgehende Erstellung eines verbindlichen, länderübergreifenden Plans zu bekämpfen.
Die Bildung bzw. der Austritt von Eisen und Sulfat kann durch die Vermeidung der Grundwasserabsenkung erreicht werden. Das gelingt durch den Bau von Dichtwänden für Flächen, die nicht abgebaggert werden. Dies gilt besonders für den Südraum zwischen Spree und Kleiner Spree sowie den Bergbaugebieten. Weiterhin gelingt eine Vermeidung durch die Beimischung von Kalk in den pyritbelasteten Abraum. Dies ist bereits heute der Stand der Technik für den Tagebau Garzweiler! Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel müssen durch Bund und Länder bereitgestellt werden.
Quellenbehandlung statt Opferstrecken!
Stammtisch: Raus aus der Spree! Rein in den See?
Vermeidung von EHS-Mischschlamm und Schutz unserer Gewässer vor EHS-Verschmutzung
4x Flyer zum ausdrucken und verteilen
1x Plakat auf A4 zum ausdrucken und aufhängen
mindestens 110 €/t reale Kosten
Das Spiel mit den Kosten die im Vorfeld eines Projekts genannt werden, um es wirtschaftlich und politisch rechtfertigen zu können ist bekannt. Da gibt es in Hamburg zum Beispiel eine Philharmonie. Die Machbarkeitsstudie 2005 kalkulierte die Kosten mit 186 Millionen €. Kostenpunkt bis dato schlappe 575 Millionen €. Ein schöneres Beispiel finden wir vor unserer Tür in Brandenburg: Ein Flughafen. Aus 2005 veranschlagten rund 1,1 Milliarden DM (!) sind bis zum Mai diesen Jahres ca. 5,3 Millarden € (!) geworden.
Aber das sind Bauvorhaben. Wir haben es ja in unserem Fall mit der Kategorie Endlager zu tun. Auch hier ein konsistentes Bild. Geplante Kosten so. Reale Kosten bis dato um das x-fache höher. Die Kosten für die Endlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Stoffen in Asse wurde in den 80er und 90er Jahren mit 900 Millionen € kalkuliert. 2013 waren wir dann bei ca. 3 Milliarden €. Zukünftige Kosten durch den relevanten Wassereinbruch an der Südflanke und der Instabilität der Grube sind derzeit unkalkulierbar.
Projekttag Grundschule Altdöbern + Hugo
Jane und Horst Lehmann organisierten mit Birgit Kalz von der Naturschule Schlabendorf einen Projekttag zum Thema Wasser für die 6. Klasse der Grundschule Altdöbern. Es wurden Experimente mit Wasserproben regionaler Seen gemacht. Farbe, Geruch und pH-Wert wurden erforscht, Wasserfilter gebaut und bei einem Besuch des Altdöberner Sees wurde vor Ort die Bodenbeschaffenheit und die Funktion des Sees als Wärmespeicher erläutert.
Und schließlich bekam auch unser Fisch aus Wolle – der seit Langem überall dabei ist – endlich einen Namen. Alle Schüler der 6. Klasse der Grundschule Altdöbern und der 12. Klasse des Gymnasiums Senftenberg stimmten über die – während der Parksommerträume – eingereichten Namensvorschläge ab. Unser Fisch heißt ab sofort: Tata und Tusch. Hugo!
Was ist eine gelungene Sanierung?
Eine gelungene Sanierung von ehemalig bergbaulich genutzter Flächen ist für uns:
Wenn keine Sperrschilder mehr stehen.
Wenn es eine umfassende Sicherheit der rückübergebenen Flächen gibt.
Wenn jede Fläche so übergeben wird, dass sie vergleichbar mit der Zeit vor dem Bergbau genutzt werden kann.
Dazu gehört unbedingt, dass EHS, braunes Wasser oder Sulfat sowie andere Schadstoffe in den Gewässern so wenig präsent sind, wie es zur Zeit vor der bergbaulichen und hydrologischen Inanspruchnahme war. Und dazu gehört auch, dass keine Eisen- bzw. eisenverwandten Stoffe an Gewässerböden liegen, die durch Wasserbewegung oder Berührung aufgewirbelt werden können.
Bürgerinitiative beim Steuerungs- und Budgetausschuss Braunkohlesanierung
Am 21.09.2015 traf sich die BI Altdöberner See mit dem Geschäftsführer der StuBA Dr. Friedrich von Bismarck. Die StuBA ist der Steuerungs- und Budgetausschusses für die Braunkohlesanierung. Von hier aus fließt das Geld für alle Sanierungsmaßnahmen der LMBV und erfolgt die Kontrolle aller verrichteten Arbeiten.
Neben Dipl. Ing. Bernhard Scherf aus Altdöbern waren unterstützend anwesend der Geo- und Hydrologe Karl-Heinz-Wahren, der den Untergrund von der Altdöberner Gegend wie seine Westentasche kennt und der Dipl.-Ing. Jens Kießling der Hauptautor des vom Aktionsbündnis Klare Spree e.V. verabschiedeten Sofortprogramm gegen die Braune Spree.
In einen ausführlichen und intensiven Gespräch wurden u.a. über die Mülldeponie in Altdöbern sowie die NVA-Sonderdeponie im Kippenbereich des Tagebau Greifenhains, die geplante EHS-Einsspülung in Altdöberner See, den Umgang mit Alternativen zur EHS-Einspülung in Altdöberner See, über Vermeidung der Entstehung größerer Mengen EHS-Mischschlamms durch konsequente Quellenbehandlung, die Reduzierung von EHS-Mengen durch Verwertung und die Vollkostenrechnung einer möglichen EHS-Verspülung gesprochen.
Stammtisch Ocker zu Pflugscharen
30 Menschen kamen zu unserem vierten Stammtisch Ocker zu Pflugscharen. Gefreut hat uns die Anwesenheit von Herrn Höhl und Frau Peter vom Amt Altdöbern. Zum Auftakt gab es handgemachte Musik auf der Gitarre mit einem Lied vom Baggerloch.
Dr. Leiker stellte die PUS GmbH vor und legte dar woher die Firma ihren Rohstoff Eisenhydroxid bezieht. Zum größten Teil sind dies Schlämme aus einer Grubenwasserreinigungsanlage von Vattenfall. Andere Bezugsquellen sind möglich, da fast alle Eisenhydroxidschlämme aufbereitet und einer Verwertung zugeführt werden können!
Bei der Problematik Eisenhydroxid in Fließgewässern steht an erster Stelle die Bekämpfung des Eisenhydroxids an der Quelle. An zweiter Stelle steht die Entnahme von EHS aus den Fließgewässern und deren Aufbereitung. In der Kombination von beiden Maßnahmen läßt sich auf jedem Fall die endzulagernde Mengen deutlich reduzieren.
Anfragen und offene Briefe
In den letzten Tagen haben wir diverse Anfragen auf Landes- und Bundesebene gestellt. Ziel ist es auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes Erkenntnisse über den Arbeits- und Sachstand zur Causa Altdöberener See zu bekommen. Erste Reaktionen und Unterlagen sind eingegangen an anderen Stellen stehen die Antworten noch aus.
Mit Offenen Briefen wendet sich die Bürgerinitiative Altdöberner See an das LBGR, das LUGV und den Zweckverband Lausitzer Seenland. Ziel ist es u.a. Auskunft zu erhalten warum EHS nicht im Rahmen des Umweltrechts als gefährlicher Abfall klassifiziert wird. Weiterhin fragen wir nach dem aktuellen Planungsstand zur Herstellung des Gewässers Altdöberner See.