mindestens 110 €/t reale Kosten

ekel.ockerDas Spiel mit den Kosten die im Vorfeld eines Projekts genannt werden, um es wirtschaftlich und politisch rechtfertigen zu können ist bekannt. Da gibt es in Hamburg zum Beispiel eine Philharmonie. Die Machbarkeitsstudie 2005 kalkulierte die Kosten mit 186 Millionen €. Kostenpunkt bis dato schlappe 575 Millionen €. Ein schöneres Beispiel finden wir vor unserer Tür in Brandenburg: Ein Flughafen. Aus 2005 veranschlagten rund 1,1 Milliarden DM (!) sind bis zum Mai diesen Jahres ca. 5,3 Millarden € (!) geworden.

Aber das sind Bauvorhaben. Wir haben es ja in unserem Fall mit der Kategorie Endlager zu tun. Auch hier ein konsistentes Bild. Geplante Kosten so. Reale Kosten bis dato um das x-fache höher. Die Kosten für die Endlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Stoffen in Asse wurde in den 80er und 90er Jahren mit 900 Millionen € kalkuliert. 2013 waren wir dann bei ca. 3 Milliarden €. Zukünftige Kosten durch den relevanten Wassereinbruch an der Südflanke und der Instabilität der Grube sind derzeit unkalkulierbar.

Die Deponierungskosten für EHS in Brandenburg werden landläufig mit 30-40€/t angegeben. Die Kosten für die EHS-Einspülung werden trotzt diverser Nachfragen auf vielen Ebenen nicht genau angeben. Seit Monaten lautet die immer gleiche Antwort: Sie werden relevant preiswerter sein. Es schwirren Kosten von ca. 10 €/t Einspülkosten im Raum umher.

Die Krux bei der Sache ist, dass hierbei lediglich die technischen Verbringungskosten berechnet werden. Natürlich ist solch eine Berechnungsmethode immer billiger als eine Vollkostenrechnung.

Eine reale Kostenberechnung muss aber vollkswirtschaftliche und okölogische Aspekte berücksichtigen.

Allein der Rohstoff Trinkwasser – der im Altdöberner See aus einer eigenen Quelle fließt – schlägt in unserer Kostenschätzung mit 54,75 €/t zu Buche. Die exemplarische Berechnung sieht folgendermaßen aus: Ca. 15 cbm Trinkwasser in der Minute macht jährlich 7.884.000 cbm. Bei einen Preis von 0,50 €/cbm macht dies einen möglichen Erlös von 3,942 Millionen €. In 100 Jahren sind dies 394,2 Millionen €. Aufgeteilt auf die von der LMBV im Laufe von 100 Jahren  prognostizierte Mindestmenge EHS von 7,2 Millionen t ergibt dies den oben genannten Betrag entgangener Einnahmen von rund 55 €/t als Folgekostenanteil.

Hinzu kommen relevante Image- und Wirtschaftsschäden für eine sich touristisch positionierende Region, die Entwertung von Immobilien, die Kosten für derzeit nicht absehbare Umweltschäden, die Kosten für den Bau und Unterhalt von Straßen und und und.

Nach Recherchen unter Fachleuten für Volks-, Wasser- und Bauwirtschaft sowie unter ökologischen Gesichtspunkten geht unsere Kostenschätzung derzeit von mindestens 110€/t aus!

Diese Berechnung ist eine vorsichtige, konservative Schätzung. Legen wir vergleichbare Preissteigerungen zu Grunde werden die realen volkswirtschaftlichen Kosten schon in wenigen Jahren ein x-faches sein.