Stammtisch Ocker zu Pflugscharen

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30 Menschen kamen zu unserem vierten Stammtisch Ocker zu Pflugscharen. Gefreut hat uns die Anwesenheit von Herrn Höhl und Frau Peter vom Amt Altdöbern. Zum Auftakt gab es handgemachte Musik auf der Gitarre mit einem Lied vom Baggerloch.

Dr. Leiker stellte die PUS GmbH vor und legte dar woher die Firma ihren Rohstoff Eisenhydroxid bezieht. Zum größten Teil sind dies Schlämme aus einer Grubenwasserreinigungsanlage von Vattenfall. Andere Bezugsquellen sind möglich, da fast alle Eisenhydroxidschlämme aufbereitet und einer Verwertung zugeführt werden können!

Bei der Problematik Eisenhydroxid in Fließgewässern steht an erster Stelle die Bekämpfung des Eisenhydroxids an der Quelle. An zweiter Stelle steht die Entnahme von EHS aus den Fließgewässern und deren Aufbereitung. In der Kombination von beiden Maßnahmen läßt sich auf jedem Fall die endzulagernde Mengen deutlich reduzieren.

Die Kosten für die Aufbereitung, also für die Verwertung sind in etwa vergleichbar mit den Deponierungskosten. Viel hängt davon ab, welche Stör- und Schadstoffe am EHS hängen. Störstoffe sind Sand oder organisches Material. Schadstoffe können zum Beispiel Arsen, Nickel und Cadmium sein.

Die PUS kann – mit entsprechendem Vorlauf – eine neue Verwertungs-Linie aufbauen, die sehr variabel auf EHS aus Fließgewässern vorbereitet ist. Somit kann der größte Teil des anfallenden EHS verwertet werden. Die ist der LMBV seit Januar 2015 bekannt. Es spricht also nichts dagegen. In den bekannten drei Schritten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu verfahren und nachhaltig mit dem EHS umzugehen. Zuerst vermeiden, dann verwerten und nun erst die sehr stark reduzierte Menge an EHS zu beseitigen, also zu deponieren.

Ein großer Teil des verarbeiteten EHS wird bei der Biogasfilterung zur Entschwefelung eingesetzt. Hierbei ist Eisenhydroxid ein Verbrauchsmaterial, welches ständig ersetzt werden muss. Somit ist eine Grundabnahme garantiert.

Daneben sind Wasserfilter für Aquarien, Teiche, Pools und Trinkwasseranlagen eine Verwendungsmöglichkeit. Die Farbindustrie könnte Eisenhydroxid in größeren Mengen aufnehmen, dazu muß es jedoch in sehr eng definierten chemischen Reinheiten hergestellt werden. Zur Zeit ist dies keine Absatzmöglichkeit für die PUS. Dr. Leiker prüft kontinuierlich Absatzmöglichkeiten und sieht weiteres Potential den Absatz zu steigern. Die Firma exportiert ihre Produkte weltweit.

Dr. Preuß von der BTU Cottbus hat an diesem Abend den Stand der Forschung zur Verwertung von EHS dargestellt. Neben der Verwertung ist auch eine mikrobielle Umsetzung von EHS denkbar. Ebenso die Entsorgung von EHS in der Zementindustrie als Zuschlagstoff. Es bestehen mehrere Forschungvorhaben zum Thema. Die BTU und die PUS haben bereits zusammengearbeitet.