Der große Unterschied bei den Schlämmen

In seinem Vortrag am 05.03.2015 im Schützenhaus Altdöbern erklärte Eckhard Scholz, Bereichsleiter Technik der LMBV:

Die Verspülung von EHS-Dünnschlämmen aus Grubenwasserreinigungsanlagen, auch AEW (Alkalisches Hydroxidwasser) genannt, ist Stand der Technik.

Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen erklärte daraufhin unter Berufung auf die LMBV am 18.03.2015 vor dem Deutschen Bundestag:

Die Eisenhydroxidschlammeinleitung erfolgt über eine Schlammleitung in die tiefen Bereiche des Sees. Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrungen bei der Einspülung solcher Schlämme in Bergbaufolgeseen sind keinerlei negative Auswirkungen bekannt.


Fakt ist:

Hier wird von zwei gänzlich verschiedenen Schlämmen gesprochen. Denn EHS-Dünnschlämme werden eigentlich als Eisenhydroxidwasser (EHW) bezeichnet, da sie weniger als 2-Masse-% Feststoffe enthalten und uneingeschränkt pumpbar sind. Sie stammen ausschließlich aus technischen Behandlungsanlagen. Werden sie mit Kalk versetzt, werden sie alkalisches Eisenhydroxidwasser (AEW) genannt und dienen zur Alkalisierung saurer Tagebauseen, wie dem Spreetaler See oder dem Sedlitzer See. Mit diesen Schlämmen gibt es Erfahrungen, aber nur mit diesen.

In den Altdöberner See sollen hingegen organische Schlämme des Typs 1 und 2 aus Fließgewässern und natürlichen Absetzanlagen eingebracht werden. Darin können sich bspw. auch Schwermetalle und andere schädlichen Stoffe bzw. Zivilisationsabfälle befinden.
Erfahrungen oder Untersuchungen zur Einleitung solcher Schlämme gibt es bisher kaum.
Kein Wunder also, dass der LMBV wie der Bundesregierung noch keine negativen Auswirkungen dieser Schlämme auf die Umwelt bekannt sind.

Deshalb: NEIN zu einem Großexperiment mit ungewissem Ausgang!