Altdöbern sagt NEIN

Peter Winzers Rede vom 5. März 2015 auf der Info-Veranstaltung der LMBV:

Sehr geehrte Vertreter der LMBV, meine sehr verehrten Damen und Herren,

als Bürgermeister der Gemeinde Altdöbern möchte ich zu dem Konzept, das eben durch die LMBV vorgestellt wurde, im Namen unserer Gemeindevertretung Stellung nehmen. Am 19.01. wurden wir durch die LMBV in Senftenberg zu dem Konzept „Umgang der LMBV mit Eisenhydroxidschlämmen“ informiert. Am 28.1. informierte ich unsere Gemeindevertretung darüber, dass das Konzept eine Einspülung von Eisenhydroxid in den Altdöberner See vorsieht, im nichtöffentlichen Teil unserer Gemeinvertretersitzung. Nach der Information entstand natürlich unter den Abgeordneten eine rege Diskussion. Das Ergebnis dieser Diskussion war, dass die Gemeindevertretung Altdöbern dieses Vorhaben der LMBV einstimmig ablehnt.


Meine Damen und Herren, wir im Großraum Altdöbern sind über viele Jahrzehnte eine durch die Energiewirtschaft geschundene Region. Einwohner unserer devastierten Orte verloren ihre Heimat und jeder weiß wie die Entschädigungen in der DDR für Grundstücke aussahen. Weiterhin wurden in unserer Region viel Wald aber auch große Ackerflächen in Anspruch genommen. Grundwasserwiederanstieg, Südgraben, Rütteldruckverdichtung sowie Tagebaurandgestaltung sind Folgen der alten Energiewirtschaft und beeinträchtigen, auch nach mehr als 20 Jahren der Stilllegung des Tagebaus Greifenhain, das Leben unserer Region. Kommt man auf der Autobahn von Dresden oder auf der Bundesstraße von Finsterwalde sieht man bereit die Wahrzeichen der neuen Energiewirtschaft im Chransdorfer Wald. Ähnlich sieht es aus, wenn man von Woschkow nach Leeskow fährt. Jede Maßnahme die durchgeführt wird, wird separat betrachtet und wenn sie den Gesetzlichkeiten entsprechen ist alle in Ordnung. Das jedoch durch eine Vielzahl von Projekten und Einzelmaßnahmen die Bewohner immer wieder verunsichert und belastet werden, bleibt unbeachtet. Es ist zwingend notwendig, meine Damen und Herren, dass unsere Region auch mal zur Ruhe kommt, durchatmen kann und wir als Bewohner dieser Region die touristischen Potentiale die unsere Region hat, auch entwickeln können. In touristischen Konzepten wird sogar, auf Grund der Tiefe des künftigen Sees, auf die Möglichkeit des Tiefseetauchens hingewiesen. Dass unsere Region Entwicklungspotential hat, untermauert auch die Tatsache, dass Bürger beispielweise aus dem Raum Dresden und Berlin unbewohnte Grundstücke als Wochenendgrundstücke herrichten und nutzen und auf die touristische Entwicklung des Sees vertrauen. Was dabei auf jeden Fall hinderlich ist, ist die Umsetzung des vorgetragenen Konzeptes durch die LMBV. Sehr geehrte Vertreter der LMBV, im Namen der Gemeindevertretung Altdöbern und der Bürger unserer Region möchte ich Sie bitten und auffordern andere Lösungsvarianten zur Eisenhydroxidbeseitigung zu verfolgen. Beispielsweise wurde in den aktiven Tagebauen der DDR Kraftwerksasche in die Kippenbereiche eingebaut, weshalb soll dies mit dem Eisenhydroxid, wenn es getrocknet wurde, nicht gehen? Vielen Dank!