Eine nachhaltige Lösung für EHS

Die Umweltgruppe Grüne Liga und das Aktionsbündnis Klare Spree fordern in einem Brief eine dauerhafte und nachhaltige Lösung beim Verbleib des durch den Braunkohlebergbau anfallenden Eisenhydroxidschlamm. Der Brief ging im August 2016 an die LMBV, an Vattenfall und die zuständigen Landes- und Bundesbehörden.

der Verbleib von bergbaubedingtem Eisenhydroxidschlamm ist ein in der Lausitz engagiert und öffentlich diskutiertes Thema, wie nicht nur die Bürgerinitiative zum Altdöberner See und ihr Erfolg gezeigt hat. Eine dauerhafte und nachhaltige Lösung muss auf bestmöglicher wissenschaftlicher Grundlage gefunden werden.

Wir halten es deshalb für notwendig, dass die LMBV und Vattenfall Europe Mining (bzw. dessen Rechtsnachfolger) in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen

  • die bereits bekannten Untersuchungsdefizite betreffend das chemische Langzeitverhalten der EHS, aerobes und anaerobes Abbauverhalten, Desorption und Lösung von Schadstoffen aus den EHS im Rahmen einer an unabhängige Gutachter vergebenen Studie beantworten,
  • dazu limnologische Detailbetrachtungen der aufnehmenden Bergbaufolgeseen insbesondere mit langfristigen Betrachtungen bis nach Eintreten der Wiederversauerung (also bis weit nach dem Jahr 2100),
  • naturschutzfachliche Bewertungen der Auswirkungen auf Flora und Fauna, sowie
  • Untersuchungen im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

durchführen.

Die Entsorgungswege für das EHS – Einleitung in Bergbaufolgeseen, Bau einer Monodeponie, ggf. Ablagerung in oder auf der Kippe – sollten diskutiert und die Ergebnisse anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Anschließend erstellte und darauf aufbauende Konzepte im Bereich der LMBV – und dringend auch im aktiven Bergbau – sind einer behördlichen Prüfung zu unterziehen und es ist eine Behördenbeteiligung sowie eine Beteiligung der Öffentlichkeit durchzuführen.

Nach wie vor steht ebenfalls die Erstellung eines einheitlichen hydraulischen und geochemischen Grundwassermodells mit Betrachtung der stofflichen und mengenmäßigen Auswirkungen auch auf das Oberflächenwasser aus. Eine solche zusammenfassende Darstellung insbesondere der zu erwartenden Stoffströme und Zeiträume in denen mit dem Austrag der Produkte der bergbaubedingten Pyritoxidation gerechnet werden muss, fehlt. Die bislang vorliegenden Modelle sind lediglich Stückwerk.

Wir bitten Sie freundlich um Darstellung der bislang unternommenen und beabsichtigten Schritte.

Weiterhin bitten wir Sie um Darstellung der in Ihrem Verantwortungsbereich anfallenden Eisenhydroxidschlamm-Mengen und Zeiträume sowie der aktuellen Verwertungs- und Entsorgungswege.

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