das Umweltbundesamt antwortet auf eine Anfrage wie folgt:
Die Folgen der Einleitung von eisenhaltigem Grundwasser in Oberflächengewässer sind gut untersucht und können in Anhängigkeit vom Ausmaß zu einer starken Degradation der Lebensgemeinschaften in Gewässern führen.
Als Folge o.g. Einleitungen fällt im Gewässer das gelartige Eisenhydroxid aus, welches als rotbrauner Belag Sedimente, Pflanzen und Tiere überzieht. Gelangen gelöste Fe(II)-Verbindungen in sauerstoffarmem, leicht saurem Wasser an die (alkalische) Oberfläche von z.B. Fischkiemen oder -laich, so kommt es an diesen Oberflächen zu Oxidationsreaktionen des Fe(II) zu Fe(III). Diese chemische Reaktion kann dazu führen, dass die Sauerstoffaufnahme der Organismen über Kiemen oder auch den ganzen Körper vollständig unterbunden oder stark behindert wird. Die Folge kann ein Ersticken der Organismen sein. Die Wirkungen sind abhängig vom Entwicklungsstadium der Organismen und unterscheiden sich häufig zwischen verschiedenen Organismenarten (manche sind sensibler als andere). So sind Fischeier z.B. oft sehr empfindlich.
Ausfallendes Eisenhydroxid überdeckt darüber hinaus oft die gesamte Sohle von Fließgewässern und verstopft dabei das Lückensystem des Sedimentes. Die Folgen sind u.a. Sauerstoffmangel im Lückensystem, welches daraus resultierend nicht mehr als Lebensraum für viele Organismenarten nutzbar ist. Unter anaeroben Bedingungen wie sie z.B. leicht in Staubereich von Fließgewässern auftreten, können Eisen(III)-Oxide aus dem Sediment durch Reduktionsreaktionen herausgelöst werden, wobei das daran gebundene Phosphat und die Schwermetalle ebenfalls in Lösung gelangen. Dieser Prozess kann dazu führen, dass es schlagartig zu hohen Phosphat- und Schwermetallgehalten kommt, die einerseits eutrophierend wirken und andererseits akut toxisch sein können. Das dabei ebenfalls entstandene gelöste zweiwertige Eisen steht auch wieder dem Kreislauf zur Verfügung. Neben den genannten Aspekten existiert eine Vielzahl weitere negativer Effekte. Für eine weiterführende Recherche von wissenschaftlicher Hintergrund-Literatur empfehlen wir Ihnen die Suche über entsprechende Schlagwörter zum Thema unter http://scholar.google.de.