Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,in den letzten Wochen stand Altdöbern bzw. sein See besonders im Fokus der Öffentlichkeit, allerdings anders als sie sich das oder wir uns das wünschen. So titulierte eine überregionale Tageszeitung: „Brandenburger See soll Giftmülldeponie werden“. Eine Schlagzeile, die nicht nur verunsichert sondern eine ganze Region in Misskredit bringt. Fakt ist, dass es ein erstes Konzept der LMBV gibt, Eisenhydroxidschlamm in den Altdöberner See einzuspülen.
Dieses Konzept wurde durch die LMBV in einer Informationsveranstaltung am 05. März 2015 in Altdöbern den Bürgern öffentlich vorgestellt. Die Verbringung von Eisenhydroxidschlamm in den Altdöberner See wird dabei durch die LMBV als eine Möglichkeit gesehen, dass „große Problem der braunen Spree“ zu lösen. Auch wenn nach Aussagen der LMBV eine solche Variante keinerlei Umwelteinwirkungen mit sich bringen soll (nach bisherigen Erkenntnissen) kann und wird eine solche Lösung bei den Menschen die hier leben keinerlei Akzeptanz finden. Auch mit großem Verständnis für die Probleme der Bergbaufolgelandschaft kann es im Ergebnis nicht sein, das neu entstehende Seen, die zu allererst dem Tourismus dienen sollen auf einmal als Speicherplätze für Eisenhydroxidschlamm genutzt werden. Dies widerspricht jeglicher Tourismusentwicklung und würde vermutlich die ersten positiven Effekte in unserer Region gleich wieder zunichte machen. Deshalb ist es auch besonders zu begrüßen, dass sich die Gemeinde Altdöbern gegen solche Pläne ausgesprochen hat. Auch das Amt Altdöbern und ich als Amtsdirektor können einen solchen Lösungsansatz nur ablehnen. Deshalb sollte die LMBV weiter prüfen, welche realistischen Entsorgungsmöglichkeiten überhaupt in Betracht kommen. So gab es ja an diesem Abend durch die anwesenden Bürger gute Vorschläge, beispielsweise den Schlamm in aktive Tagebaurestlöcher zu verbringen oder beispielsweise auch solche Seen zu nutzen, die eben nicht für touristische Entwicklungen vorgesehen sind. Ich würde mich freuen, wenn im Ergebnis eine solche Lösung gefunden werden kann, die auch die Akzeptanz der Region mehrheitlich finden würde. In diesem Sinne appelliere ich noch einmal an alle Verantwortungsträger gemeinsamen und transparent einen Weg zur Lösung dieser schwierigen Probleme zu finden.
Meines Erachtens müssen gegebenenfalls auch Gesetze so angepasst werden, dass am Ende das Schutzgut „Mensch und Natur“ im Vordergrund steht und nicht nur eine Lösung gewählt wird, die ein Ergebnis nicht angepasster lösungsorientierter Gesetze ist. Denn Gesetze sind nicht der Gesetze wegen da, sondern sollten dazu dienen, Lösungen nicht zu verhindern.
Liebe Leserinnen und Leser, wir werden deshalb gemeinsam mit Gemeinde und Amt alle Anstrengungen unternehmen, dass die Entwicklung von Altdöbern und unserer Seenlandschaft so vorangeht, wie das die Akteure vor Ort geplant haben. Deshalb ist es sehr zu begrüßen, dass der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg gemeinsam mit den Vertretern von Amt, Gemeinde und Land dabei ist, einen Masterplan für die touristische Entwicklung des Altdöberner Sees auf den Weg zu bringen.
Die Überlegungen der LMBV, Eisenhydroxidschlamm in den Altdöberner See oder gar andere für den Tourismus zu entwickelnde Seen einzuspülen, dürfen deshalb nicht weiterverfolgt werden, vielmehr müssen andere Lösungen gefunden werden, mit denen wir und die zukünftigen Generationen leben können.
Detlef Höhl
AmtsdirektorQuelle: www.amt-altdoebern.de // 23.03.2015